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FORUM 2–2025

10 Jahre Zanzu.de: Die multilinguale Website zur sexuellen und reproduktiven Gesundheit in Wort und Bild

www.zanzu.de

Jana Gorkow , Anastasia Doré , Informationen zu den Autorinnen/Autoren

Einleitung

Die Website Zanzu.de wurde ab 2014 vom Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit (BIÖG), ehemals Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), gemeinsam mit dem flämischen Expertenzentrum für sexuelle Gesundheit (Sensoa) entwickelt. Unter Einbezug eines internationalen Gremiums, bestehend aus europäischen Expertinnen und Experten aus dem Bereich sexueller und reproduktiver Gesundheit, entstand eine umfangreiche multilinguale Informationsquelle für Migrantinnen und Migranten mit noch geringen Deutschkenntnissen. Gleichzeitig ist die Website eine Arbeitshilfe für Fachkräfte aus verschiedenen Bereichen der Lebens- und Gesundheitsberatung.

Das vorrangige Ziel der Website ist die Förderung sexueller und reproduktiver Gesundheit durch die Bereitstellung von qualitätsgesicherten und fundierten Informationen. Migrantinnen und Migranten, die noch neu in Deutschland sind, sollen einen Zugang zu Inhalten über gesundheitliche Standards im Bereich reproduktiver Gesundheit in Deutschland erhalten und über ihre sexuellen Rechte aufgeklärt werden. Sprachbarrieren sollen mit Zanzu leichter überwunden und damit auch die Hemmungen reduziert werden, über diese sensiblen Themen zu sprechen.

Aktuell ist Zanzu in 14 Sprachen verfügbar.

Der Aufbau der Website gestaltet sich übersichtlich und behandelt sechs Hauptthemen:

  • Körperwissen
  • Familienplanung und Schwangerschaft
  • Infektionen (HIV/STI)
  • Sexualität
  • Beziehungen und Gefühle
  • Rechte und Gesetze

Unterstützt wird die Gliederung durch Icons, farbliche Absetzung der Kategorien und eine einfache Navigation. Zusätzliche Funktionen sind ein integriertes Wörterbuch, eine Vorlesefunktion, ein Splitscreen-Tool, eine Beratungsstellendatenbank und zahlreiche Bilderreihen und Piktogramme.

Zanzu wurde aber auch zur Unterstützung von Fachkräften in Beratungssituationen und Arztpraxen entwickelt, vor allem, um Sprachbarrieren im Versorgungsalltag zu reduzieren.

Darüber hinaus soll Zanzu Migrantinnen und Migranten eine diskrete und eigenständige Möglichkeit bieten, sich über sexuelle und reproduktive Gesundheit zu informieren. Die einfache mobile Nutzung bietet genau diese Option, beispielweise über die Vorlesefunktion und die intuitive Navigation über Icons.

In den vergangenen neun Jahren seit der Online-Stellung von Zanzu entstanden viele weitere Zielgruppen und Sachlagen, die die Mehrsprachigkeit, die einfach gehaltenen Texte, die begleitende Bebilderung und die bereitgestellten Tools zusätzlich für sich nutzen konnten.

Beispielhaft sollen hier Anregungen, Anwendungsbeispiele und Feedbacks aus den vergangenen Jahren zusammengetragen und als Nutzungsszenarien für Zanzu dargestellt werden, denn das Projekt entwickelt sich mit seinen Nutzerinnen und Nutzern. Viele Zuschriften über das Mailpostfach und bei Präsenzveranstaltungen haben uns bislang erreicht, im Folgenden einige Beispiele.

Erfahrungen

Berichte aus mündlicher und schriftlicher Kommunikation zu Zanzu1

»Ich nutze die Seite Zanzu im Unterricht sehr gerne, da vor allem die Bebilderung hilfreich ist, um komplexe Abläufe wie beispielsweise die Nutzung eines Kondoms einfach darzustellen. Entsprechende Bilder habe ich mir auch ausgedruckt und laminiert.«

»Es wäre hilfreich, wenn die Bilder bei Zanzu noch mehr auf sexuelle Vielfalt und geschlechtliche Diversität eingehen würden. Auch in den Texten würde ich diese Diversität gerne wiederfinden.«

»Ich befinde mich in einer Notlage. Benötige Hilfe, weil ich nicht weiß, ob ich mein Kind bekommen möchte. An wen kann ich mich wenden?«

»Meine Familie und ich sind ganz neu hier in xx. Ich bekomme bald mein zweites Kind. Wo kann ich hin für die Geburt?«

»Wir würden die Piktogramme von Zanzu gerne für unsere Fortbildung im Fachbereich nutzen. Der niedrigschwellige Zugang ohne eine zu detaillierte Darstellung passt zu unseren Klientinnen.«

»Die Vorlesefunktion hilft mir in Beratungssituationen. Nicht alle meine KlientInnen können lesen. Es erleichtert die Kommunikation, vor allem, wenn sie sich das zu Hause auch noch mal anhören können.«

»Ich bin geflüchtet, wegen der Sexualität. Ich brauche Medikamente. Wie bekomme ich die?«

»Ich habe die Seite Zanzu angesehen und war sehr überrascht, so wenig Informationen über Menstruationsprodukte zu finden. Tampons sollten alle sechs Stunden gewechselt werden, da sie sonst zu einer Sepsis führen können. Dieses Risiko wird auf der Seite nicht erwähnt, und ich denke, es ist ein sehr wichtiger Punkt, den die Leute berücksichtigen sollten.«

»Kann mir immer schnell kurze Infos holen. Gibt’s eine App?«

»Die Seite ist zwar nicht in Leichter Sprache geschrieben, aber die einfache Sprache und die Bilder nutze ich auch für den Unterricht an meiner Förderschule.«

Die vielfältigen Rückmeldungen zum aktuellen Gebrauch von Zanzu und zu bestehenden Bedarfen bestätigen die Nutzung dieser Website als hilfreiches Tool für:

  • umfassende, leicht verständliche Infos zur sexuellen und reproduktiven Gesundheit,
  • visuelle Erklärungen und interaktive Features zur Überwindung von Sprachbarrieren und für leseeingeschränkte Personen,
  • multilinguale Nutzung mit Wörterbuch und Vorlese-Funktion,
  • praxisnahe Materialien für Beratung und Gesundheitsförderung.

Die Zukunft

Sexuelle Bildung ist ein Menschenrecht, das in internationalen Menschenrechtsabkommen und in der nationalen Gesetzgebung verankert ist. Es muss gewährleistet sein, dass der Zugang zu Informationen für die Gesamtgesellschaft niedrigschwellig erreichbar ist. Dadurch ist es möglich, Menschen für das (Selbst-)Verständnis der eigenen geschlechtlichen Identität und sexuellen Orientierung und für die Wahrung der sexuellen und reproduktiven Rechte zu sensibilisieren.

Das BIÖG ist durch §1 Abs. 1 des Schwangerschaftskonfliktgesetzes (SchKG) beauftragt, unter Beteiligung der Länder und in Zusammenarbeit mit Vertretungen der Familienberatungseinrichtungen aller Träger Konzepte zu entwickeln und bundeseinheitliche Maßnahmen zur Sexualaufklärung und Familienplanung zu erarbeiten und zu verbreiten. Mit Zanzu ist ein entsprechendes Angebot geschaffen worden, das wir weiterentwickeln werden, um zukünftig noch weitere Zielgruppen zu erreichen und Fachkräften wie Privatpersonen ein niedrigschwelliges Tool im Bereich sexueller Bildung zur Verfügung zu stellen. Für Anregungen sind wir stets offen: zanzu(at)bioeg.de 

Fußnote

1 Die Anonymität der Beiträge wird gewährleistet. Teilweise sind die Beiträge übersetzt und nicht im Original-Wortlaut.

Veröffentlichungsdatum

Jana Gorkow ist Referentin im Referat S3 – Aufgabenkoordinierung, Nationale und internationale Zusammenarbeit, Forschung und Fortbildung der Abteilung S – Sexualaufklärung, Verhütung und Familienplanung im Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit (BIÖG), ehemals Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).
Kontakt: Jana.gorkow(at)bioeg.de 

Anastasia Doré ist Referentin im Referat S2 – Familienplanung, Verhütung der Abteilung S – Sexualaufklärung, Verhütung und Familienplanung im Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit (BIÖG), ehemals Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).
Kontakt: Anastasia.dore(at)bioeg.de 

 

Alle Links beziehen sich auf das Erscheinungsdatum der jeweiligen Druckausgabe und werden nicht aktualisiert.

Herausgebende Institution

Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit (BIÖG)

Forschungs- und Praxisprojekte zur Prävention von Schwangerschaftskonflikten sind Thema dieser Ausgabe. In den zehn Beiträgen werden unter anderem die Erfahrungen ungewollt Schwangerer in unterschiedlichen Lebenssituationen ausgewertet. Das Zusammenwirken von Aufklärung, verständlicher Informationen und nachhaltiger Gesundheitskommunikation wird deutlich.
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