Die Tagung, die das Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit (BIÖG) gemeinsam mit der Berliner Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege veranstaltet, präsentierte zentrale Ergebnisse der neuen Studie für das Bundesland Berlin. Sie zeigen, wie Frauen im reproduktiven Alter leben – und wie stark ihre Entscheidungen zur Familienplanung von gesellschaftlichen, rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen beeinflusst werden. Die länderspezifische Auswertung beruht auf einer repräsentativen Befragung von 1.476 Frauen im Alter von 20 bis 44 Jahren mit Wohnsitz in Berlin. Durchgeführt wurde sie vom Sozialwissenschaftlichen Forschungsinstitut zu Geschlechterfragen Freiburg (SOFFI F).
Mechthild Paul, stellvertretende Leiterin des Bundesinstituts für Öffentliche Gesundheit: „Die Ergebnisse von ‚frauen leben 4‘ zeigen, wie unterschiedlich Frauen heute ihr Leben mit oder ohne Kinder planen. Das hängt stark von ihrer Bildung, ihrem Einkommen und den Lebensumständen ab. Uns im Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit helfen diese Informationen, Maßnahmen passend zu gestalten. Denn nur wenn wir wissen, was Frauen bewegt, können wir unsere Angebote an ihren Lebensrealitäten ausrichten. Wir freuen uns, diese Daten jetzt in Berlin vorzustellen, gemeinsam mit den Ländern zu schauen, was konkret gebraucht wird – und es dann in konkrete Angebote umzusetzen.“
Zentrale Ergebnisse für Berlin im Überblick
- Kinderwunsch ist vorhanden, aber stark bildungsabhängig: Die meisten Berlinerinnen wünschen sich Kinder, können sich aber auch ein erfülltes Leben ohne vorstellen. Frauen mit niedrigerer Bildung äußern den Kinderwunsch häufiger, während Akademikerinnen ihn seltener klar formulieren.
- Berufliche und finanzielle Stabilität als Voraussetzung: Viele Berlinerinnen knüpfen ihre Entscheidung für ein Kind an eine sichere finanzielle Lage, gute Möglichkeiten zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie an geeigneten Wohnraum.
- Gleichberechtigte Elternschaft gefragt: Die große Mehrheit der befragten Frauen befürwortet, dass auch Mütter mit kleinen Kindern arbeiten. Teilzeitarbeit finden zwei Drittel ideal – gleichzeitig erwarten viele, dass auch Väter ihre Arbeitszeit reduzieren.
- Flexible Familienmodelle: Ehe ist keine Voraussetzung für Kinder: Frauen sind in aller Regel in mehrjährigen, stabilen Partnerschaften, wenn sie ein Kind bekommen. Die Heirat spielt dabei eine untergeordnete Rolle: Fast die Hälfte der Mütter in Berlin bekommt ihr erstes Kind, ohne verheiratet zu sein.
- Trend zur späteren Familiengründung: Generell bekommen Frauen ihr erstes Kind immer später. Verstärkt wird diese Entwicklung durch die zunehmend intensivere Bildungsbeteiligung der Frauen.
Neben Berlin auch Baden-Württemberg, Niedersachsen und Sachsen im Fokus
Bereits im Juni 2025 wurde der Studienbericht „frauen leben 4“ für Baden-Württemberg veröffentlicht. Auch dort zeigt sich: Lebensentwürfe, Kinderwunsch und Familiengründung werden maßgeblich durch Bildung, ökonomische Sicherheit und gesellschaftlichen Wandel geprägt. Der Vergleich der Ergebnisse zwischen verschiedenen Bundesländern ermöglicht fundierte regionale Einschätzungen für Wissenschaft, Praxis und Politik. Weitere Ergebnisse werden in diesem Jahr noch für Niedersachsen und im nächsten Jahr für Sachsen veröffentlicht.
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Seit dem 13. Februar 2025 ist die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) das Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit (BIÖG). Das Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit ist eine Fachbehörde im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Gesundheit.
Quelle: Pressemitteilung des BIÖG vom 22.07.2025