Verhütungsverhalten Erwachsener 2007
- Ergebnisse
- Quellen
Einleitung
Vom 5. bis 15. März 2007 wurden in einer repräsentativen Befragung 1.501 Frauen und Männer, die in den letzen zwölf Monaten Geschlechtsverkehr hatten, zu ihrem Verhütungsverhalten bzw. -wissen befragt. Die Ergebnisse der Wiederholungsbefragung werden hier vorgestellt.
Informiertheit über den Bereich Empfängnisverhütung

Unverändert zu den Befragungsergebnissen aus dem Jahre 2003 überwiegt in allen Bevölkerungsgruppen der Anteil der Befragten, die sich sehr gut oder gut über den Bereich Empfängnisverhütung informiert fühlen: Insgesamt bezeichnen sich 61 Prozent als sehr gut informiert, 36 Prozent als gut informiert und lediglich 2 Prozent als weniger gut oder schlecht informiert.
Sehr gut informiert fühlen sich besonders die Frauen, die 30- bis 44-Jährigen, die formal höher Gebildeten sowie diejenigen, die allgemein sehr auf ihre Gesundheit achten.
Befragte mit Hauptschulabschluss sowie diejenigen, die ihrer Gesundheit nur wenig oder überhaupt keine Beachtung schenken, geben etwas häufiger an, weniger gut über den Bereich Empfängnisverhütung informiert zu sein.
Wissen über den Empfängnishöhepunkt im Laufe des weiblichen Zyklus
Ein Indikator für den tatsächlichen Kenntnisstand der Befragten hinsichtlich des Themas Empfängnis bzw. Verhütung ist das Wissen über den Empfängnishöhepunkt im Laufe des weiblichen Zyklus. Einschränkend ist dabei zu berücksichtigen, dass die Kenntnis des Fruchtbarkeitszyklus der Frau nur dann wirklich verhütungsrelevant ist, wenn sich ein Paar dazu entschlossen hat, ausschließlich auf „natürliche“ Weise zu verhüten bzw. die Sicherheit anderer Kontrazeptiva durch eine bewusste Enthaltsamkeit während der hochfruchtbaren Tage der Frau zu erhöhen.
60 Prozent der Befragten wissen, dass die Möglichkeit, schwanger zu werden etwa in der Mitte zwischen den Regelblutungen am höchsten ist. Vergleichsweise selten ist der Zeitpunkt des Empfängnishöhepunkts den Männern bekannt. Insbesondere die jüngeren und die formal niedriger Gebildeten geben einen falschen Zeitraum an oder wählen die Kategorie „weiß nicht“. Die Ergebnisse weisen außerdem darauf hin, dass Menschen mit Migrationshintergrund (Türkei oder Naher Osten) seltener darüber Bescheid wissen, wann die fruchtbarsten Tage im Laufe des weiblichen Zyklus sind, als die übrigen Befragten. Dieser Befund kann allerdings auf Grund der geringen Besetzungszahl dieser Untergruppe nur als Tendenz gewertet werden.
Anmerkung: Im Rahmen der Untersuchung wurde auch nach dem Migrationshintergrund der Befragten gefragt. Als Personen mit Migrationshintergrund werden im Folgenden alle Personen bezeichnet, die selbst bzw. deren Eltern nicht in Deutschland geboren wurden oder deren Erstsprache im Kindesalter eine andere Sprache als deutsch war. Bei der Interpretation der Ergebnisse muss neben der geringen Besetzung dieser Untergruppe einschränkend berücksichtigt werden, dass nur deutschsprachige Personen in die Stichprobe gelangten, d.h. Migrantinnen/Migranten, die der deutschen Sprache nicht ausreichend mächtig sind, nicht Teil der Grundgesamtheit waren.
Informationsquellen
Die Kenntnisse über Empfängnisverhütung stammen zumeist aus Gesprächen mit Freunden, Verwandten oder Bekannten (65 %). Insbesondere für die unter 30-jährigen Befragten stellen diese Gespräche die wichtigste Informationsquelle dar.
Relativ häufig sind es auch Gespräche mit dem Partner bzw. der Partnerin (48 %) oder der Ärztin/dem Arzt (46 %) sowie Berichte in Illustrierten bzw. Zeitungen (45 %) und Bücher (42 %), aus denen Informationen über dieses Thema bezogen werden. 35 Prozent haben ihre Kenntnisse über Empfängnisverhütung in erster Linie aus Aufklärungsbroschüren.
An Bedeutung gewonnen hat im Vergleich zur letzten Studie einzig das Internet, das dieses Mal vor der Werbung und den Radiosendungen an neunter Stelle steht. Eine wichtige Informationsquelle zum Thema Verhütung stellt dieses Medium vor allem für die jüngeren Männer dar. Während insgesamt 16 Prozent der Frauen und Männer angeben, dass ihre Kenntnisse über Empfängnisverhütung in erster Linie aus dem Internet stammen, sagen dies in der Gruppe der jungen Männer 29 Prozent.
Wichtigkeit der Informationsquellen
Die genannten Informationsquellen haben für Männer und Frauen zum Teil unterschiedlich starke Bedeutung. Während etwa die Ärztin oder der Arzt für die Frauen die wichtigste Informationsquelle zum Thema Verhütung ist, spielt die ärztliche Beratung für Männer nur eine vergleichsweise geringe Rolle. In diesen Ergebnissen spiegelt sich wider, dass den Frauen als ärztliche Ansprechperson bei Fragen zur Empfängnisverhütung die Gynäkologin bzw. der Gynäkologe zur Verfügung steht. Ein „Männerarzt“, der eine ähnliche Funktion erfüllen könnte, hat sich bisher nicht etabliert.
Für Männer ist es, neben Freunden, Bekannten und Verwandten, vor allem die Partnerin, die sie mit Informationen über das Thema Empfängnisverhütung versorgt, während umgekehrt die Frauen diesbezüglich ihren Partner eher selten als wichtige Informationsquelle bezeichnen.
Zuständigkeiten für den Bereich Empfängnisverhütung
Kontrazeption ist in den meisten Beziehungen nach wie vor in erster Linie Aufgabe der Frau. Wie schon bei der Vorgängerstudie wird erkennbar, dass die subjektive Einschätzung der Zuständigkeiten in Bezug auf das Thema Kontrazeption zwischen den Frauen und den Männern etwas abweicht: Männer fühlen sich häufiger „selbst“ für diesen Bereich zuständig als die Frauen dies in Bezug auf ihren Partner angeben und umgekehrt.
Anwendung von Empfängnisverhütungsmitteln und -methoden
74 Prozent der 20- bis 44-jährigen Frauen und Männer, die in den letzten 12 Monaten Geschlechtsverkehr hatten, benutzen zurzeit Empfängnisverhütungsmittel oder wenden Empfängnisverhütungsmethoden an.
Von den unter 30-Jährigen verhüten derzeit 86 Prozent, von den 30- bis 44-Jährigen 68 Prozent. Bei den Befragten ohne festen Partner verhüten 81 Prozent, von denjenigen, die in einer festen Beziehung leben 73 Prozent.
Aktuell verwendete Verhütungsmittel und -methoden
Alle folgenden Fragen zum derzeit verwendeten Verhütungsmittel richteten sich ausschließlich an diejenigen, die zurzeit Empfängnisschutz betreiben.
Die Frage nach dem zurzeit angewandten Kontrazeptivum wurde, wie auch in der Vorgängerstudie, offen gestellt. Die Antworten wurden im Anschluss an die Erhebung den verschiedenen Antwortkategorien zugeordnet.
Das Empfängnisverhütungsmittel mit der größten Verbreitung ist nach wie vor die Pille: 55 Prozent der Frauen und Männer, die zurzeit verhüten, schützen sich oder ihre Partnerin mit der Pille vor einer ungewollten Schwangerschaft. An zweiter Stelle folgt das Kondom mit 36 Prozent. 11 Prozent verhüten mit der Spirale. 3 Prozent haben sich für eine Sterilisation des Mannes, 2 Prozent für eine Sterilisation der Frau entschieden. Weitere 2 Prozent benutzen einen so genannten Vaginalring oder Nuvaring. Ebenso viele verhüten mittels der Dreimonatsspritze. Hormonstäbchen, die unter die Haut implantiert werden, Temperaturmessen sowie „Babycomputer“ werden von jeweils 1 Prozent in der offenen Abfrage als Verhütungsmethode angegeben. Vereinzelt wurden darüber hinaus die Kalendermethode, die Schleimbeobachtung, chemische Verhütungsmittel, das Diaphragma, das Hormonpflaster und der Coitus interruptus auf die Frage nach der derzeit angewandten Verhütungsmethode genannt. Da sie von weniger als einem Prozent der Befragten angegeben wurden, sind sie in der Grafik nicht aufgeführt.
Angewandte Verhütungsmittel und -methoden nach Geschlecht
Unterscheidet man bei den Antworten für die angewandten Kontrazeptiva nach Männern und Frauen, so fällt auf, dass Männer deutlich häufiger als Frauen angeben, dass sie Kondome zur Verhütung einsetzen. Umgekehrt wird die Spirale von den Frauen sehr viel häufiger als von den Männern genannt. Diese Diskrepanz dürfte im Wesentlichen darauf zurückzuführen sein, dass – gerade bei einer offenen Abfrage ohne Antwortvorgaben – eher an Verhütungsmittel gedacht wird, für die man selbst unmittelbar zuständig ist bzw. solche eher „vergessen“ werden, für die die jeweilige Partnerin/der jeweilige Partner primär die Verantwortung übernommen hat.
17 Prozent derjenigen, die zurzeit verhüten – überdurchschnittlich häufig Befragte ohne feste Partnerin/ festen Partner – wenden mehrere Kontrazeptiva an, wovon 67 Prozent diese abwechselnd verwenden und 31 Prozent diese kombinieren.
Kombiniert oder abwechselnd werden vor allem Kondom und Pille genutzt. So werden diese beiden Kontrazeptiva von 9 Prozent der Befragten, die zurzeit verhüten kombiniert und von 5 Prozent abwechselnd angewandt.
Angewandte Verhütungsmittel und -methoden nach Alter und Partnerschaftsstatus
Betrachtet man die Verwendung der drei am weitesten verbreiteten Kontrazeptiva in Abhängigkeit vom Alter häufig von den jüngeren Erwachsenen verwendet werden, während die Spirale vergleichsweise häufig von den 30- bis 44-Jährigen zum Schutz vor ungewollter Schwangerschaft genutzt wird und bei den Jüngeren nur eine untergeordnete Rolle spielt.
Die Wahl des Verhütungsmittels variiert außerdem sehr stark in Abhängigkeit davon, ob die Befragten in einer festen Beziehung leben oder nicht. Dies zeigt sich insbesondere in Bezug auf das Kondom, dessen Nutzung unter Befragten ohne feste Partnerin/festen Partner deutlich stärker verbreitet ist als unter Befragten, die in einer festen Beziehung leben. So wenden 75 Prozent der Befragten ohne feste Beziehung das Kondom als alleiniges oder mit anderen Verhütungsmitteln kombiniertes bzw. abwechselnd gebrauchtes Kontrazeptivum an, während nur 31 Prozent der Befragten mit fester Partnerin/festem Partner mit Kondomen verhüten.
Gründe für die Wahl der angewandten Verhütungsmethode
Die mit Abstand am häufigsten genannten Gründe für die Wahl des derzeit genutzten Verhütungsmittels sind nach wie vor Sicherheit und Zuverlässigkeit (37 %) und die einfache, bequeme und praktische Handhabbarkeit (36 %) des genutzten Kontrazeptivums. Wichtig ist für viele außerdem die gute Verträglichkeit bzw. die geringen Nebenwirkungen der angewandten Methode (20 %). Welche weiteren Gründe für die Wahl der Verhütungsmethode außerdem entscheidungsrelevant waren, zeigt die Grafik.
Für die Wahl der Pille sprechen aus Sicht der Nutzer vor allem ihre Zuverlässigkeit und die einfache bzw. bequeme Anwendung.
Für die Befragten, die ausschließlich mit Kondomen verhüten, ist die gute Verträglichkeit, neben der einfachen Anwendung, das entscheidende Argument für die Verwendung dieses Kontrazeptivums. Ausschlaggebend für die gemeinsame Verwendung des Kondoms mit anderen Verhütungsmitteln ist die Sicherheit des Empfängnisschutzes. Eine noch stärkere Rolle als bei der alleinigen Verwendung des Kondoms spielt aber auch der zusätzliche Schutz vor Geschlechtskrankheiten.
Anwendungsdauer
5 Prozent wenden ihr derzeitiges Verhütungsmittel seit weniger als einem halben Jahr an, weitere 6 Prozent seit einem halben bis einem Jahr und 9 Prozent seit einem bis zwei Jahren. Die meisten (79 %) nutzen das zurzeit verwendete Kontrazeptivum schon zwei Jahre oder länger. Hinsichtlich der Anwendungsdauer gibt es kaum Unterschiede zwischen den verschiedenen Verhütungsmethoden.
Subjektive Informiertheit über die angewandte Verhütungsmethode
Über die von ihnen angewandte Verhütungsmethode fühlt sich gut die Hälfte (52 %) sehr gut informiert. 44 Prozent fühlen sich darüber gut informiert. 3 Prozent stufen ihren Informationsstand darüber als weniger gut oder schlecht ein. Sehr gut informiert fühlen sich vor allem die Frauen und die Befragten, die primär für die Verhütung zuständig sind sowie diejenigen, die mit Kondomen verhüten.
Empfehlung der angewandten Verhütungsmethode
53 Prozent der Befragten wenden das derzeit von ihnen genutzte Verhütungsmittel auf Empfehlung ihrer Ärztin bzw. ihres Arztes an.
4 Prozent wurde das Verhütungsmittel von der Mutter, weiteren 4 Prozent von Freunden empfohlen. Empfehlungen anderer Personen oder Medien spielen, wie die nachfolgende Grafik zeigt, diesbezüglich kaum eine Rolle.
34 Prozent geben an, dass ihnen das Verhütungsmittel von niemandem speziell empfohlen wurde.
Ärztliche Empfehlung des angewandten Verhütungsmittels
Auf Empfehlung Ihrer Ärztin/Ihres Arztes nehmen ihr derzeitiges Kontrazeptivum vor allem die Frauen – besonders die 30- bis 44-Jährigen – sowie diejenigen, die sich mit Hilfe der Pille oder der Spirale vor einer ungewollten Schwangerschaft schützen.
Einstellung zur Verhütung im Langzyklus
Im Unterschied zur Vorstudie schloss die aktuelle Untersuchung auch einige Frage zur so genannten Verhütung im Langzyklus und zur Akzeptanz eines hormonellen Verhütungsmittels für den Mann ein.
Bei der Verhütung im Langzyklus wendet die Frau ein hormonelles Verhütungsmittel über mehrere Monate ohne Unterbrechung an, so dass die Regelblutung einige Zyklen lang unterdrückt wird.
42 Prozent der befragten Frauen ziehen grundsätzlich eine monatliche Regelblutung vor. 31 Prozent – vor allem die jüngeren Frauen zwischen 20 und 29 Jahren – fänden es manchmal gut, die Regelblutung zu bestimmten Anlässen, wie z.B. im Urlaub, einmalig zu unterdrücken.
26 Prozent fänden es generell gut, die Regelblutung für mehrere Zyklen zu unterdrücken. Von dieser Möglichkeit würden überdurchschnittlich häufig die Frauen in den neuen Bundesländern Gebrauch machen. Auch Frauen, die insgesamt nur wenig oder überhaupt nicht auf ihre Gesundheit achten, stehen der Verhütung im Langzyklus positiv gegenüber.
24 Prozent der Frauen haben bereits Erfahrung mit der Verhütung im Langzyklus gemacht. Vergleichsweise häufig geben das die Frauen ohne festen Partner an.
In 48 Prozent der Fälle kam die Empfehlung, das Verhütungsmittel längere Zeit ohne Unterbrechung einzunehmen von der Ärztin bzw. dem Arzt. 51 Prozent – besonders die unter 30-jährigen Frauen – geben an, dass der Wunsch nach dieser Form der Verhütung von ihnen selbst kam.
Akzeptanz eines hormonellen Verhütungsmittels für den Mann
Im Rahmen der Untersuchung wurde auch danach gefragt, welche Einstellung die Befragten zu einem hormonellen Verhütungsmittel für den Mann, zum Beispiel in Form einer Pille oder Spritze haben. 76 Prozent der Frauen fänden es gut, wenn ihr Partner ein solches Präparat einnehmen bzw. anwenden würde. Von den Männern könnten sich das 68 Prozent vorstellen. Insgesamt ist die Akzeptanz eines hormonellen Verhütungsmittels für den Mann bei den formal niedriger Gebildeten im Durchschnitt etwas niedriger als bei den Befragten mit mittlerer oder höherer Schulbildung.
Bekanntheit und Anwendung der "Pille danach"
94 Prozent haben schon einmal etwas von der so genannten „Pille danach“ gehört, die nach ungeschütztem Geschlechtsverkehr eine ungewollte Schwangerschaft verhindern soll. 2003 meinten dies 91 Prozent.
5 Prozent der Befragten ist die „Pille danach“ nicht bekannt. Vergleichsweise häufig sagen die formal niedriger Gebildeten sowie diejenigen, die ihren Informationsstand über das Thema Verhütung als weniger gut oder schlecht bezeichnen, dass Ihnen die „Pille danach“ nicht bekannt ist.
12 Prozent der sexuell aktiven Bevölkerung zwischen 20 und 44 Jahren haben die Pille danach schon einmal (9 %) oder mehrmals (3 %) genommen. Interessant ist in diesem Zusammenhang auch der Wert ausschließlich für die Frauen, der mit insgesamt 16 Prozent merklich höher liegt, da die Männer (8 %) nicht notwendigerweise über die Entscheidung ihrer Partnerin für die Anwendung der „Pille danach“ informiert sein müssen. Etwas häufiger als der Durchschnitt geben die 20- bis 29-Jährigen, die Befragten ohne festen Partner sowie die formal höher Gebildeten an, schon einmal die „Pille danach“ angewandt zu haben.
Informationsbedarf
23 Prozent der Befragten wünschen sich mehr Informationen über das Thema Empfängnisverhütung. 77 Prozent haben kein Interesse an weiteren Informationen.
Weitere Informationen wünschen sich überdurchschnittlich häufig die 20- bis 29-Jährigen sowie die Befragten, die sich weniger gut oder schlecht über das Thema informiert fühlen. Befragte mit Migrationshintergrund (Türkei oder Naher Osten) äußern ebenfalls vergleichsweise häufig, Informationsbedarf zu diesem Thema zu haben.
Präferierte Informationsquellen
Die Befragten, die weiteren Informationsbedarf haben, wurden gefragt, über welche Personen oder Medien sie am liebsten weitere Informationen über den Bereich Empfängnisverhütung erhalten würden.
An erster Stelle wird hier die Ärztin bzw. der Arzt (69 %) genannt. 60 Prozent würden am liebsten über Aufklärungsbroschüren, 52 Prozent über Berichte in Illustrierten oder Zeitungen und 51 Prozent über Gespräche mit ihrem Partner bzw. ihrer Partnerin weitergehend informiert werden. An fünfter Stelle folgt bereits das Internet, das 50 Prozent als Informationsquelle zum Thema Verhütung präferieren. Damit hat dieses Medium, das 2003 noch auf Platz 8 der präfierten Informationsquellen rangierte, auch hier deutlich an Gewicht gewonnen, während Aufklärungsbroschüren und Bücher (damals an erster bzw. vierter Stelle) diesbezüglich an Bedeutung verlorenhaben.
Bevorzugte Informationsquellen nach Geschlecht
Interessant ist auch eine Aufschlüsselung der diesbezüglichen Präferenzen nach dem Geschlecht der Befragten.
Zwar ist die beratende Funktion der Ärztin/des Arztes bei den Frauen deutlich gefragter als bei den Männern. Allerdings wird die Ärztin/der Arzt auch von den Männern am häufigsten als die Quelle genannt, über die man am liebsten weitere Informationen über das Thema Kontrazeption hätte. Dies ist insofern bemerkenswert, da Männer in der Regel keine, der Gynäkologin/dem Gynäkologen vergleichbare, ärztliche Ansprechperson speziell für Fragen rund um das Thema Sexualität und Empfängnis haben.
Das Internet spielt auch hier wiederum für die Männer eine deutlich größere Rolle als für die Frauen und ist die von ihnen, gleichauf mit Aufklärungsbroschüren, am zweithäufigsten genannte Quelle, über die sie am liebsten weitere Informationen zum Thema Empfängnisschutz erhalten würden.
Kenntnis der BZgA-Medien zum Thema Familienplanung
11 Prozent der Befragten kennen die Internetseite „familienplanung.de“ bzw. „schwanger-info.de“. 9 Prozent ist das Faltblatt „Die Pille danach“ und weiteren 9 Prozent die Broschüre „Sicher gehen – Verhütung für sie und ihn“ bekannt.
Unter den Frauen sind die genannten Medien der BZgA zum Thema Familienplanung und Empfängnisverhütung etwas häufiger bekannt als unter den Männern. Dieses Ergebnis korrespondiert mit dem Befund, dass die Frauen sich besser über das Thema Verhütung informiert fühlen und sich in einer Beziehung deutlich häufiger primär für den Empfängnisschutz zuständig fühlen als die Männer.
Quellen
BZgA, Datensatz "Verhütungsverhalten Erwachsener 2007"