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Schriftzug Bildungsmedien für junge Menschen mit Behinderung auf gelbem Hintergrund
Transferprojekt

Bildungsmedien zur sexuellen Bildung und zur Prävention sexualisierter Gewalt für junge Menschen mit Behinderung

12/2024 - 02/2025
Das Projekt analysiert und kategorisiert verschiedene Angebote zur sexuellen Bildung und Prävention sexualisierter Gewalt – speziell für junge Menschen mit Behinderung. Ziel ist es, praxisrelevante Materialien sichtbar zu machen, die in Deutscher Gebärdensprache, einfacher oder Leichter Sprache vorliegen, um so Aufklärungs- und Informationsdefizite wirksam zu verringern.

Project participants

Projektleitung
Prof.in Laura Avemarie (LMU München)

Mitarbeit
Marike Dorhs (LMU München)

Kooperation
Dr.in Katharina Urbann (HU Berlin)

Project funding

Federal Institute of Public Health (BIÖG)

Objectives

Das Projekt beschäftigt sich mit vorliegenden Bildungsmedien aus dem deutschsprachigen Raum in printmedialer und digitaler Form für junge Menschen mit Behinderung (bis zum Alter von 25 Jahren) sowie deren Lehrkräfte und Fachkräfte in der Praxis. Der Fokus liegt auf einer kriteriengeleiteten Auswahl an Medien. Im Projekt werden verschiedene Ziele verfolgt: 

  • Zusammenfassung von Bildungsangeboten in leichter textlicher und grafisch-orientierender Form  
  • Prüfung der Materialien hinsichtlich Barrierefreiheit, Zugänglichkeit und Usability 
  • Bereitstellung der Ergebnisse in einer digitalen Übersicht
  • Erhöhung der Etablierung in der Praxis 

Methodology / Research design

Inhaltlich werden die Bildungsmedien den folgenden Themen zugeordnet: 

  1. Liebe und Sexualität (sexuelle Selbstbestimmung, sexuelle Aufklärung, Gestaltung von Paarbeziehungen, Schwangerschaftsprävention)
  2. Prävention sexualisierter Gewalt (Hilfe holen, Strategien von Täterinnen und Tätern)

Jeder Themenschwerpunkt ist gleich aufgebaut. Es gibt jeweils eine kriteriengeleitete tabellarische Übersicht,  Kurzbeschreibungen in Textform zu den jeweiligen Bildungsmedien und  Visualisierungen in Form von Bildern.

Um die einzelnen Bildungsmedien vergleichen zu können, werden sie nach denselben Kriterien strukturiert: Verbreitungsform, Open-Access, verfügbare Sprachen, Zielgruppe, Inhalte und Usability.
Außerdem werden Informationen zu Autorinnen und Autoren sowie zur Herausgeberschaft enthalten sein (für die genauen Kriterien: siehe Einleitungstext in der digitalen Broschüre).

Um in die Auswahl aufgenommen zu werden, müssen die Bildungsmedien folgende Aspekte erfüllen. Sie sind:

  • adressiert an junge Menschen mit Behinderung bzw. entwickelt für den Einsatz in inklusiven Bildungssettings
  • verfügbar in Deutsch und/oder Deutscher Gebärdensprache
  • aktuell (Printmedien ab 2015; digitale Medien ab 2020)

Nationale und internationale Studien belegen eine überdurchschnittliche Betroffenheit von Menschen mit Behinderung durch sexualisierte Gewalt. Besonders deutlich zeigt sich dies im digitalen Raum, wo mangelnde Schutzkonzepte und Zugangsbarrieren Risiken verstärken.

Als zentrale Ursache wird ein Wissens- und Informationsdefizit im Bereich Sexualaufklärung, Selbstbestimmung und Gewaltprävention diskutiert. Diese Defizite sind eng mit sprachlich-kommunikativen Barrieren verbunden, die auf mehreren Ebenen wirken:

    •    formelle Bildungssettings (z. B. Kita, Schule)
    •    informelle Bildungssettings (Familie, Peers)
    •    Bildungsmedien

Da Aufklärung in Familie und Schule oft unzureichend erfolgt, kommt Bildungsmedien eine besondere Bedeutung zu. Die 9. Welle der BZgA-Jugendsexualitätsstudie zeigt, dass Jugendliche das Internet als wichtigstes Medium der Wissensvermittlung nutzen. Während Jugendliche ohne Behinderung aus einer Vielzahl von Angeboten wählen können, bleibt Jugendlichen mit Behinderung der Zugang vielfach verwehrt.

Barrieren ergeben sich etwa durch fehlende Videos in Deutscher Gebärdensprache oder nicht vorhandene Untertitel. Zudem ist Schriftsprache für taube/hörbehinderte Jugendliche eine Zweitsprache, was den Zugang zusätzlich erschwert. Studien belegen auch geringere Lesekompetenzen von Jugendlichen mit Behinderung im Vergleich zu Gleichaltrigen. Bildungsmedien, die ohne Anpassung in Einfacher oder Leichter Sprache gestaltet sind, bleiben dadurch schwer nutzbar. 

In den letzten Jahren entstanden erste spezifische Angebote in Deutscher Gebärdensprache, Einfacher und Leichter Sprache, die Themen wie Sexualität, Selbstbestimmung und Gewaltprävention adressieren. Eine systematische Erfassung und Dokumentation dieser Materialien fehlt jedoch bislang und würde den Transfer und die Implementierung in der Praxis erhöhen.

Literatur

Avemarie, L., & Urbann, K. (2021). Sexualisierte Gewalt und Bullying gegen taube und hörbehinderte Kinder und Jugendliche. In N. Martinkat & S. Terhorst (Hrsg.), Psychotherapie in Gebärdensprache - Ansätze und Interventionen , 351– 379. Psychosozial-Verlag.

Avemarie, L., Oberleiter, D., Hartmann, E., Schott, M., & Urbann, K. (2023). Digitale sexualisierte Gewalt gegen Kinder und Jugendliche mit Taubheit/Hörbehinderung. FORUM Sexualaufklärung und Familienplanung: Informationsdienst der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), 2, 40–47. doi.org/10.17623/BZgA_SRH:forum_2023-2_beitrag_digitale-sexu-gewalt

Bosse, I., & Hasebrink, U. (2016). Mediennutzung von Menschen mit Behinderung [Forschungsbericht]. https://www.die-medienanstalten.de/fileadmin/user_upload/die_medienanstalten/Forschung/Mediennutzung_Behinderungen/Studie-Mediennutzung_Menschen_mit_Behinderungen_Langfassung.pdf 

Scharmanski, S., & Hessling, A. (2021). Medien der Sexualaufklärung. Jugendsexualität 9. Welle. BZgA-Faktenblatt. Köln: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). https://doi.org/10.17623/BZgA_SRH:fb_JUS9_Medien 

Chodan, W., Häßler, F., & Reis, O. (2021). Sexualisierte Gewalt gegen Kinder und Jugendliche mit Behinderungen: Erweiterter Forschungsstand seit 2014 und praktische Konsequenzen. Zeitschrift für Sexualforschung, 34(3), 137–151. https://doi.org/10.1055/a-1553-0435 

Easterbrooks, S. R., & Lederberg, A. R. (2021). Reading Fluency in Young Elementary School Age Deaf and Hard-of-Hearing Children, The Journal of Deaf Studies and Deaf Education, 26(1), 99–111. https://doi.org/10.1093/deafed/enaa024

Fang, Z., Cerna-Turoff, I., Zhang, C., Lu, M., Lachman, J. M., & Barlow, J. (2022). Global estimates of violence against children with disabilities: an updated systematic review and meta-analysis. The Lancet. Child & Adolescent Health, 6(5), 313–323. https://doi.org/10.1016/s2352-4642(22)00033-5 

Oi, W., Li, H., Lian, 0., Zuo, X., Yu, C., Lau, C., & Tu, X. (2023). Knowledge and access barriers related to sexual and reproductive health information among youth with disabilities in China: a cross-sectional study. Reproductive Health, 20(84), 1–11. https://doi.org/10.1186/s12978-023-01625-9 

Ratz, C., & Selmayr A. (2021). Schriftsprachliche Kompetenzen. In D. Baumann, W. Dworschak, M. Kroschewski, C. Ratz, A. Selmayr, & M. Wayner (Hrsg.). Schülerschaft mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung II (SFGE II) (S. 117–134). wbv Athena.

Urbann, K., Tenbrink, S., & Avemarie, L. (2022). Gelingende Kommunikation als Schlüssel zur Prävention sexualisierter Gewalt gegen Kinder und Jugendliche mit Hörbehinderung. Sonderpädagogische Förderung heute 67(1), 43–55. https://doi.org/10.3262/SZ2201043 

Avemarie, L., & Urbann, K. (2021). Sexualisierte Gewalt und Bullying gegen taube und hörbehinderte Kinder und Jugendliche. In N. Martinkat & S. Terhorst (Hrsg.), Psychotherapie in Gebärdensprache - Ansätze und Interventionen (S. 351– 379). Psychosozial-Verlag.

Worsfold, S., Mahon, M., Pimperton, H., Stevenson, J., & Kennedy, C. (2018). Predicting reading ability in teenagers who are deaf or hard of hearing: A longitudinal analysis of language and reading. Research in developmental disabilities, 77, 49–59. https://doi.org/10.1016/j.ridd.2018.04.007

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