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Zentrale Ergebnisse

Berlin

frauen leben 4 – Familienplanung im Lebenslauf von Frauen

Mit dem Länderbericht Berlin liegen differenzierte Ergebnisse für ein Bundesland mit stark urban geprägten Lebensverhältnissen vor. Die repräsentative Studie „frauen leben 4“ untersucht die Familienplanung und reproduktiven Lebensverläufe von 1.476 Frauen im Alter von 20 bis 44 Jahren in Berlin. Sie zeigt, wie soziale, wirtschaftliche und partnerschaftliche Faktoren Entscheidungen rund um Kinderwunsch, Schwangerschaft und Verhütung beeinflussen.

Berlin zeichnet sich durch eine sehr heterogene soziale Struktur aus: Einerseits leben viele Menschen in sozial schwierigen Lebenslagen, andererseits gibt es aber auch einen überdurchschnittlich hohen Anteil an einkommensstarken Haushalten. Besonders auffällig ist der hohe Bildungsstand von Frauen: Über die Hälfte der Frauen im Alter von 25 bis 34 Jahren haben einen Hochschulabschluss – mehr als in jedem anderen Bundesland. Insgesamt zeigt sich ein Wandel hin zu späterer Familiengründung, einer stärkeren Individualisierung und einem zunehmenden Wunsch nach stabilen Rahmenbedingungen. 


Einstellungen zu Familie und Erwerbstätigkeit

  • Die Mehrheit der Frauen wünscht sich Kinder, die meisten können sich aber auch ein Leben ohne vorstellen
  • Familiengründung ist zunehmend weniger selbstverständlich
  • Auch bei Müttern ist die Berufsorientierung stark ausgeprägt
  • Die Einstellung zu Müttererwerbstätigkeit unterscheidet sich nach Bildungsstand
  • Erwartungen an Väter sind abhängig vom Bildungsstand

Kinderwunsch ist zunehmend optional

In Berlin sehen etwa die Hälfte der Frauen (49 %) eigene Kinder als Teil ihres Lebensentwurfs, während eine Mehrheit auch ein glückliches Leben ohne Kinder für möglich hält (64 %)  Der Anteil der Frauen, die sich ein Leben ohne Kinder vorstellen können, ist gestiegen, während der Anteil der Frauen, die schon immer Kinder wollten, rückläufig ist.

Für Frauen mit einer höheren Bildungsqualifikation ist der Kinderwunsch immer weniger selbstverständlich. Für diese Gruppe ist zunehmend ein Lebensentwurf auch ohne Kinder eine akzeptable Lebensoption.

Unterschiede nach Bildung:

  • Frauen mit niedriger/mittlerer Qualifikation haben häufiger einen klaren Kinderwunsch.
  • Frauen mit hoher Qualifikation sind häufiger offen für ein Leben ohne Kinder.
  • In Berlin zeigt sich ein städtisch geprägter Lebensstil: Auch bei geringem formalen Bildungsniveau hält jede zweite Frau ein Leben ohne Kinder für erfüllend.

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Auch bei Müttern ist die Berufsorientierung stark ausgeprägt

Der Wunsch, erwerbstätig zu sein, ist auch mit Kind weitgehend selbstverständlich: 90 Prozent der Frauen in Berlin teilen die Idealvorstellung, dass Mütter mit dreijährigen Kindern erwerbstätig sein sollten. Über zwei Drittel betrachten dabei eine Teilzeittätigkeit als das ideale Modell. Bei älteren Kindern im Grundschulalter halten nahezu alle befragten Frauen in Berlin eine Erwerbstätigkeit der Mutter persönlich für richtig. Die Hälfte der Frauen sehen dabei eine Vollzeittätigkeit als ideal an (50 %).


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Von Vätern wird eine aktive Beteiligung an den Familienaufgaben erwartet

45 Prozent der Frauen halten es für richtig, dass Väter ihre Arbeitszeit reduzieren sollten, wenn ein Kind kommt, weitere 42 Prozent äußern sich unentschieden. Lediglich 13 Prozent der befragten Frauen in Berlin halten eine Arbeitszeitreduzierung der Väter nicht für richtig. Gleichzeitig sinkt die Zustimmung zum traditionellen Modell des männlichen Alleinverdieners, insbesondere bei Frauen mit höherer Bildung.


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Kinder und Eheschließung im Lebenslauf

  • Drei von fünf Frauen ab 35 Jahren haben Kinder
  • Das Alter bei erster Geburt ist gestiegen
  • Die meisten Frauen sind bei Geburt ihres ersten Kindes in einer mehrjährigen Partnerschaft
  • Familiengründung und Heirat gehören häufig zusammen
  • Eine schlechte finanzielle Situation ist häufiger bei junger Mutterschaft und bei Alleinerziehenden

Familiengründung erfolgt später

61 Prozent der Frauen zwischen 35 und 44 Jahren haben Kinder. Das Alter bei erster Geburt ist gestiegen: Es liegt durchschnittlich bei der ersten Geburt bei 29,8 Jahren, was einen Anstieg im Vergleich zu früheren Studien darstellt. Die Berlinerinnen waren bei der  Geburt ihres ersten Kindes in der aktuellen Befragung am häufigsten zwischen 30 und 34 Jahre (34 %) oder zwischen 25 und 29 Jahre (29 %) alt. Jede sechste Mutter (17 %) war bei der ersten Geburt jünger als 25 Jahre, 20 Prozent waren 35 Jahre oder älter.

Je höher der Bildungsstand, desto später erfolgt die Geburt des ersten Kindes

Je höher das Qualifikationsniveau, desto später erfolgt die Geburt des ersten Kindes. Bei Frauen mit niedrigerer Qualifikation liegt das Durchschnittsalter bei der Geburt des ersten Kindes bei 23 Jahren, während es bei Frauen mit höherer Bildung bei 32 Jahren liegt.


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Familiengründung und Heirat gehören häufig zusammen

Kinder zu haben und verheiratet zu sein, gehört in Berlin einerseits häufig zusammen, andererseits aber häufig auch nicht: Bei Geburt ihres ersten Kindes waren etwas mehr als die Hälfte (54 %) der Mütter verheiratet, 46 Prozent dagegen nicht. Von diesen heiraten weniger als die Hälfte zu einem späteren Zeitpunkt. 

Die meisten Frauen leben bei der Geburt ihres ersten Kindes schon in einer mehrjährigen Partnerschaft.

Unter den Lebensformen bewerten verheiratete Frauen mit Kindern ihre finanzielle Lage am häufigsten als gut oder sehr gut. Alleinerziehende beurteilen ihre finanzielle Lage zu 44 Prozent und damit weit überdurchschnittlich häufig als schlecht. Auch bei junger Mutterschaft ist die finanzielle Situation häufig schlecht (28 %).


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Aufteilung von Erwerbs- und Familienarbeit in der Partnerschaft

  • Die Mehrheit der Mütter ist erwerbstätig
  • Mit dem ersten Kind ändert sich die Aufgabenteilung in der Partnerschaft

Erwerbstätigkeit von Müttern in Berlin: Teilzeit dominiert – Bildungsniveau als Einflussfaktor

In Berlin sind 58 Prozent der Mütter mit Kindern unter elf Jahren erwerbstätig, davon 26 Prozent in Vollzeit und 32 Prozent in Teilzeit. Die Mehrheit kehrt spätestens zwei Jahre nach der Geburt in den Beruf zurück. Frauen mit höherer Bildung sind häufiger erwerbstätig, während Mütter mit niedrigerer Qualifikation im Vergleich mit den übrigen Befragungsgebieten überdurchschnittlich oft nicht arbeiten.


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Arbeitsteilung in Partnerschaften zeigt deutliche Unterschiede in Abhängigkeit von der Familiensituation

In kinderlosen Partnerschaften ist die Hausarbeit bei 64 Prozent der Befragten gleichmäßig auf beide Partner verteilt. Bei 31 Prozent liegt die Hauptverantwortung bei der Befragten selbst.

In Partnerschaften mit mindestens einem Kind unter elf Jahren kehrt sich dieses Verhältnis um: Hier übernehmen 53 Prozent der Mütter den Großteil der Hausarbeit selbst, während nur 43 Prozent von einer gleichmäßigen Aufteilung berichten.

Eine gleichmäßige Aufgabenteilung ist bei beruflich hoch qualifizierten Müttern von Kindern unter elf Jahren in Berlin mit 48 Prozent etwas häufiger anzutreffen als im Gesamtdurchschnitt.


Kinderwunsch und Gründe gegen (weitere) Kinder

  • Der Kinderwunsch verändert sich im Lebenslauf
  • Nur wenige Mütter möchten mehr als zwei Kinder
  • Gründe gegen (weitere) Kinder unterscheiden sich je nach Kinderzahl
  • Jede achte Frau wird trotz Wunsch erst mit Verzögerung oder gar nicht schwanger

Kinderwunsch ist altersabhängig

60 Prozent der 20- bis 24-jährigen kinderlosen Frauen möchten Kinder, meist erst in einigen Jahren. 13 Prozent möchten keine Kinder. Ebenfalls 13 Prozent sind unentschieden und 15 Prozent haben sich noch keine Gedanken dazu gemacht, ob sie Kinder möchten.

Ab 35 Jahren steigt der Anteil der kinderlosen Frauen, die keine Kinder möchten, deutlich auf 29 Prozent. Dieser Anteil erhöht sich noch einmal deutlich bei den kinderlosen Frauen ab 40 Jahren auf 57 Prozent.


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Gründe gegen (weitere) Kinder variieren je nach Lebenssituation

Junge, kinderlose Frauen nennen häufig Sorgen um die Zukunft (41 %), das Gefühl, zu jung oder unreif zu sein (40 %), und finanzielle Gründe (38 %).

Frauen mit einem Kind geben am häufigsten ihr Alter (30 %), eine ungeeignete Wohnsituation (29 %) und allgemeine Erschöpfung (29 %) als Gründe gegen weitere Kinder an.

Mütter mit zwei oder mehr Kindern nennen am häufigsten eine abgeschlossene Familienplanung (61 %).


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Ungewollte Schwangerschaften und Schwangerschaftsabbrüche

  • Jede vierte Schwangerschaft war nicht gewollt
  • Die Reaktion auf eine unbeabsichtigte Schwangerschaft ist häufig positiv
  • Ungewollte Schwangerschaften trotz Verhütung sind nicht selten
  • Der Anteil ungewollter Schwangerschaften ist bei jungen Frauen höher
  • Schwangerschaften bei schwieriger Partnerschaftssituation sind häufiger ungewollt
  • Bei beruflicher oder finanzieller Unsicherheit sind Schwangerschaften häufiger ungewollt
  • Der Anteil ungewollter Schwangerschaften steigt nach dem zweiten Kind
  • Bei ungewollten Schwangerschaften zeigt sich eine Vielzahl von Gründen
  • Hintergründe ungewollter Schwangerschaften verändern sich im Lebenslauf
  • Die Gründe für Schwangerschaftsabbrüche verändern sich im Lebenslauf
  • Bei unbeabsichtigten Schwangerschaften werden häufiger Beratungsstellen aufgesucht

Jede vierte Schwangerschaft war nicht gewollt

Insgesamt waren 27 Prozent der Frauen ab 35 Jahren mindestens einmal in ihrem Leben unbeabsichtigt schwanger. Bezogen auf alle Schwangerschaften waren 24 Prozent ausdrücklich ungewollt. Zwei Drittel dieser ungewollten Schwangerschaften (66 %) endeten mit einem Schwangerschaftsabbruch.

Ungewollte Schwangerschaften sind nicht nur auf unterlassene Verhütung zurückzuführen, sondern zu einem beträchtlichen Anteil das Ergebnis versagender Verhütung. 27 Prozent der ungewollten Schwangerschaften sind unter Verhütung eingetreten. Bei 67 Prozent ist nicht verhütet worden und 6 Prozent der befragten Frauen, die ungewollt schwanger wurden, konnten sich zum Befragungszeitpunkt nicht mehr erinnern, ob sie verhütet hatten.

Zu den häufigsten Gründen für das Nichtverhüten zählen die Fehleinschätzung eines Schwangerschaftsrisikos (21 %), bewusste Inkaufnahme einer möglichen Schwangerschaft („es darauf ankommen lassen“, 17 %) sowie das Ausbleiben aktiver Verhütungsentscheidungen (16 %).

Lebensumstände beeinflussen Schwangerschaftsintention

Das Alter spielt eine Rolle: Junge Frauen unter 20 Jahren haben den höchsten Anteil ungewollter Schwangerschaften (69 %). Auch schwierige Partnerschafts- oder finanzielle Situationen erhöhen die Wahrscheinlichkeit ungewollter Schwangerschaften. ​Frauen in Ausbildung oder Studium erleben häufiger ungewollte Schwangerschaften (45 %).

Gründe für Schwangerschaftsabbrüche

Die Gründe für Schwangerschaftsabbrüche differenzieren sich je nach Alter anders aus:

  • Jüngere Frauen bis 29 Jahre nennen häufig partnerbezogene Gründe (42 %), das Gefühl, zu jung zu sein (42 %), und finanzielle Unsicherheit (29 %). ​
  • Frauen ab 30 Jahren nennen gesundheitliche Bedenken (18 %), abgeschlossene Familienplanung (16 %), und partnerbezogene Gründe (36 %).

Bei 16 Prozent der ausgetragenen Schwangerschaften wurde von Frauen in Berlin eine persönliche Beratung durch eine Schwangerschaftsberatungsstelle in Anspruch genommen. Die Beratungsstellen werden etwas häufiger aufgesucht, wenn eine Schwangerschaft unbeabsichtigt eingetreten ist. In Berlin war es bei knapp einem Fünftel (19 %) der unbeabsichtigten, ausgetragenen Schwangerschaften der Fall, dass eine Beratung genutzt wurde.


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Verhütung

  • Das Kondom ist die am häufigsten genutzte Verhütungsmethode
  • Die finanzielle Situation und die Wahl des Verhütungsmittels hängen nur begrenzt zusammen
  • Der Bedarf an Verhütung ist weitgehend, aber nicht vollständig gedeckt
  • Kosten spielen beim Verzicht auf Verhütung eine Rolle
  • Kostenfreiheit kann zu einer Entscheidung für eine sichere Verhütung führen
  • Fast die Hälfte der Frauen haben die „Pille danach“ bereits genutzt
  • Drei von zehn Frauen in schlechter finanzieller Lage kennen das Angebot einer Kostenübernahme von Verhütungsmitteln

Die Ergebnisse zeigen einen Wandel in der Verhütungspraxis und verdeutlichen die Bedeutung von finanziellen und informativen Unterstützungsangeboten.

Nutzung der Verhütungsmethoden verändern sich

Das Kondom ist mit 54 Prozent die am häufigsten genutzte Methode, gefolgt von der Pille (20 %) und der Hormonspirale (16 %). Die Nutzung der Pille ist seit 2012 stark zurückgegangen, besonders bei Frauen unter 25 Jahren (von 82 % auf 28 %). Der Rückgang bei der Pille hängt auch mit zunehmend kritischen Einstellungen gegenüber hormoneller Verhütung zusammen: 70 Prozent der Frauen glauben, dass die Pille negative Auswirkungen auf Körper und Seele hat. Auch Frauen, die die Pille nutzen, stimmen dieser Aussage zu 40 Prozent zu.


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Der Verhütungsbedarf hängt in Berlin eng mit der finanziellen Lage zusammen

Frauen in schlechter finanzieller Lage haben häufiger einen ungedeckten Verhütungsbedarf. Sie verzichten häufiger aus Kostengründen auf sichere Verhütungsmethoden wie die Pille oder Spirale. 14 Prozent der Frauen mit Sozialleistungsbezug haben mindestens einmal aus Kostengründen darauf verzichtet. 39 Prozent der Frauen in schlechter finanzieller Lage würden ihre Verhütungsmethode wechseln, wenn Verhütungsmittel kostenfrei wären. Kommen zu der schlechten Lage auch Sozialleistungsbezüge hinzu, so sind 36 Prozent bei Kostenfreiheit der Verhütungsmittel zu einem Wechsel bereit. Die finanzielle Lage beeinflusst somit direkt den Zugang zu sicheren Verhütungsmethoden und kann zu einem erhöhten Risiko ungewollter Schwangerschaften führen.


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„Pille danach“

45 Prozent der Frauen haben die „Pille danach“ mindestens einmal genutzt, ein deutlicher Anstieg gegenüber 2012. 59 Prozent wissen, dass sie rezeptfrei erhältlich ist, während 23 Prozent über die Verschreibungspflicht nicht Bescheid wissen.

Drei von zehn Frauen in schlechter finanzieller Lage kennen das Angebot einer Kostenübernahme von Verhütungsmitteln

In Berlin besteht bereits seit längerer Zeit die Möglichkeit der Kostenübernahme von Verhütungsmitteln bei geringem Einkommen. Die Bekanntheit dieses Angebotes ist allerdings keineswegs flächendeckend – auch nicht bei Frauen in schlechter finanzieller Situation und mit Bezug von einkommensabhängigen Sozialleistungen. Etwa drei von zehn Frauen in schlechter finanzieller Lage, die Sozialleistungen beziehen, wissen (28 %), dass es dieses Angebot gibt. 63 Prozent geben an, über das Angebot nicht Bescheid zu wissen und 9 Prozent gehen fälschlicherweise davon aus, dass es so ein Angebot nicht gibt.


Bilanz im Länder- und Zeitvergleich

  • Die großstädtische Struktur prägt die Familienplanung in Berlin
  • Familienplanung wandelt sich
  • Verhütungspraxis wandelt sich

Trotz stabiler Partnerschaftsanteile und Kinderzahlen zeigt sich ein Wandel in der Familienplanung. Internationale Krisen und die Corona-Pandemie beeinflussen die Entscheidung für Familiengründungen. Ein Leben ohne Kinder wird zunehmend auch als erfüllend angesehen, während der Wunsch nach Kindern weniger selbstverständlich wird.

Passende Rahmenbedingungen spielen bei der Familiengründung eine immer größere Rolle. Insbesondere zwei Entwicklungen lassen diese Bedingungen auch als Herausforderung erscheinen: 

Die erste Entwicklung bezieht sich auf den seit Beginn des Jahrtausends un­gebrochenen Trend der Akademisierung. Vor allem bei Frauen ist dieser stark ausgeprägt. In Berlin haben mittlerweile über die Hälfte der 25- bis 35-jährigen Frauen einen Hochschulabschluss (53 % im Jahr 2023 gegenüber 2012 mit 33 %). 

Die zweite Entwicklung bezieht sich auf eine Diskrepanz zwischen Idealvorstellung und Realisierung bei der Erwerbstätigkeit. In Berlin würden lediglich 10 Prozent der Frauen in der Klein­kindphase bevorzugen, nicht zu arbeiten. In der Praxis zeigt sich jedoch, dass 34 % der Mütter, deren jüngstes Kind mindestens drei Jahre alt ist, zum gegenwärtigen Zeitpunkt keiner Erwerbstätigkeit nachgehen.


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Die Einstellungen gegenüber hormoneller Verhütung verändern sich

Ein weiterer Wandel, der im Zeitvergleich deutlich wird, sind die sich verändernden Einstellungen gegenüber hormoneller Verhütung, die sich auch in der Wahl der Verhütungsmethode und der Nutzungspraxis niederschlägt. Bei der Befragung im Jahr 2012 war die Pille in Berlin mit einer Nutzungsquote von 49 Prozent bezogen auf alle verhütenden Frauen die mit Abstand meistgenutzte Methode – aktuell nutzen nur noch 20 Prozent der verhütenden Frauen in Berlin die Pille.


Hintergrund und Ziel der Studie

Die repräsentative Studie frauen leben 4 – Familienplanung im Lebenslauf untersucht, wie Frauen zwischen 20 und 44 Jahren heute ihr Leben im Spannungsfeld von Kinderwunsch, Beruf, Partnerschaft und reproduktiver Gesundheit gestalten. Sie ist Teil einer bundesweiten Studienreihe, die 2024 in Baden-Württemberg, Berlin, Niedersachsen und Sachsen durchgeführt wurde.

Ziel der Studie ist es, Einstellungen, Erfahrungen und Entscheidungsprozesse rund um Familiengründung, Verhütung und Erwerbstätigkeit differenziert abzubilden – nicht nur im Querschnitt, sondern auch im Zeitvergleich mit früheren Erhebungen (frauen leben 3, 2012). Dabei wird Familienplanung nicht als linearer Planungsprozess verstanden, sondern als dynamischer Aushandlungsprozess, beeinflusst von Lebensphasen, gesellschaftlichen Bedingungen und persönlichen Umständen.

Studie

frauen leben 4 – Familienplanung im Lebenslauf

Familienplanung von 20- bis 44-jährigen Frauen

Mit dem Projekt "frauen leben 4" wird das Monitoring von "frauen leben 3" in den Bundesländern Berlin,…

Länderbericht

Familienplanung in Berlin

Repräsentativbefragung frauen leben 4 – Familienplanung im Lebenslauf von Frauen

Wie gestalten Frauen in Berlin ihr Leben rund um Familie, Beruf und Partnerschaft? Der Länderbericht Berlin in der…

Pressemitteilung

Studie „frauen leben 4“ zeigt: Was Berlinerinnen bei ihrer Familienplanung wichtig ist

Fachtagung des Bundesinstituts für Öffentliche Gesundheit (BIÖG) stellt neue Erkenntnisse zu reproduktiver Gesundheit in Berlin vor

Fast die Hälfte der Berliner Mütter bekommt ihr erstes Kind, ohne verheiratet zu sein. Dennoch sind stabile…
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