Seit 2003 liefert die repräsentative Wiederholungsbefragung „Verhütungsverhalten“ verlässliche Einblicke in Einstellungen und Verhalten rund um Sexualität und Kontrazeption in Deutschland. Die sechste Erhebungswelle startete im Sommer 2024 und erweitert das Studiendesign in zwei Punkten: Erstmals wurden auch 16- und 17-Jährige befragt und parallel zu den telefonischen Interviews Online-Befragungen durchgeführt.
Dieses Faktenblatt fokussiert auf die Befragung der sexuell aktiven 18- bis 49-Jährigen. Mehr als drei Viertel der Befragten geben an, Verhütungsmittel zu verwenden – am häufigsten das Kondom. Doch welche weiteren Methoden sind verbreitet? Welche Motive prägen die Entscheidung für oder gegen eine bestimmte Methode? Und wann wird ganz auf Verhütung verzichtet? Die aktuellen Ergebnisse geben Antworten – und ermöglichen durch das Studiendesign auch fundierte Zeitvergleiche.
Die zentralen Ergebnisse im Überblick
- Verhütungsquote steigt leicht – höchste Werte bei jungen Erwachsenen.
- Die Gründe für den Verzicht auf Verhütung unterscheiden sich je nach Lebensphase.
- Die Pille verliert weiter an Bedeutung, das Kondom bleibt wichtigstes Verhütungsmittel.
- Andere Verhütungsmethoden werden beliebter – vor allem die Spirale.
- Die Pillennutzung nimmt erstmals auch bei den über 40-Jährigen ab.
- Ein zuverlässiger Verhütungsschutz bleibt das Hauptkriterium bei der Wahl der Methode.
- Verhütungskosten sind selten eine Hürde – für Frauen und Jüngere aber durchaus relevant.
- Männer achten mehr auf die Sicherheit eines Verhütungsmittels, Frauen betonen Gesundheitsaspekte.
- Drei von zehn Befragten haben Erfahrung mit der „Pille danach“, meist nur einmalige Anwendung.