Seit 2003 liefert die repräsentative Wiederholungsbefragung „Verhütungsverhalten“ verlässliche Einblicke in Einstellungen und Verhalten rund um Sexualität und Kontrazeption in Deutschland. Die sechste Erhebungswelle startete im Sommer 2024 und erweitert das Studiendesign in zwei Punkten: Erstmals wurden auch 16- und 17-Jährige befragt und parallel zu den telefonischen Interviews Online-Befragungen durchgeführt.
Die Mehrheit der Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter von 16 bis 25 Jahren war nach eigener Angabe in den vergangenen zwölf Monaten sexuell aktiv (58 %). Dabei steigt der Anteil mit zunehmendem Alter: Unter den bis 20-Jährigen waren es 48 Prozent, ab 21 Jahren zwei Drittel (67 %).
Dieses Faktenblatt rückt das Verhütungsverhalten von sexuell aktiven 16- bis 25-Jährigen in den Mittelpunkt. Untersucht werden die Nutzung verschiedener Verhütungsmethoden, die wichtigsten Gründe für ihre Wahl sowie zentrale Informationsquellen. Auch die Einstellung zur hormonellen Verhütung wird beleuchtet.
Die zentralen Ergebnisse im Überblick:
- Knapp neun von zehn jungen Menschen in Deutschland verhüten.
- Das Kondom ist für junge Menschen mit Abstand das wichtigste Verhütungsmittel.
- Der zuverlässige Verhütungsschutz steht bei der Verhütungsmittelwahl im Vordergrund.
- Verhütungskosten sind für junge Frauen doppelt so häufig relevant wie für junge Männer.
- Für junge Frauen ist die gynäkologische Beratung die wichtigste Informationsquelle, für junge Männer das Internet.
- Aufklärungsseiten und Social Media sind zentrale Informationsquellen im Internet.
- Junge Menschen in Deutschland äußern sich mehrheitlich kritisch gegenüber hormoneller Verhütung.
- Junge Frauen bewerten hormonelle Verhütung kritischer als junge Männer.
- Knapp drei von zehn Jugendlichen und jungen Erwachsenen haben die „Pille danach“ genutzt – meist bleibt es bei einer einzigen Anwendung.