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FORUM 1–2019

»Das Internet ist immer da«

Die digitalen Lebenswelten der 14- bis 24-Jährigen

Bereits zum zweiten Mal (nach 2014) hat das SINUS-Institut im Auftrag des Deutschen Instituts für Vertrauen und Sicherheit im Internet (DIVSI) die digitale Alltagswirklichkeit von Jugendlichen und jungen Erwachsenen umfassend untersucht. Im Fokus der Studie standen folgende Fragen: Wie steht die junge Generation zum Internet im Allgemeinen und zu sozialen Medien im Besonderen? Welche Bedeutung schreibt sie Privatsphäre und Datenschutz zu? Wie steht sie zu Online-Trends bzw. -Innovationen?
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Bereits zum zweiten Mal (nach 2014) hat das SINUS-Institut im Auftrag des Deutschen Instituts für Vertrauen und Sicherheit im Internet (DIVSI) die digitale Alltagswirklichkeit von Jugendlichen und jungen Erwachsenen umfassend untersucht. Im Fokus der Studie standen folgende Fragen: Wie steht die junge Generation zum Internet im Allgemeinen und zu sozialen Medien im Besonderen? Welche Bedeutung schreibt sie Privatsphäre und Datenschutz zu? Wie steht sie zu Online-Trends bzw. -Innovationen?

Die Beantwortung dieser forschungsleitenden Fragen erforderte ein zweistufiges Erhebungsverfahren, das qualitative und quantitative Methoden kombiniert. In zehn alters- und lebensweltspezifisch differenzierten Fokusgruppen wurden die zentralen Themenfelder erkundet und Hypothesen für die nachfolgende quantitative Untersuchung generiert. In einer anschließenden Repräsentativbefragung wurden 1730 Interviews mit 14- bis 24-Jährigen durchgeführt, davon 1250 online und 480 persönlich.1

 

Omnipräsenz des Internets im Alltag

Fragt man Jugendliche 2019, welche Bedeutung das Internet für sie hat, so erntet man häufig ein ratloses Achselzucken: »Nun ja, das Internet ist halt immer da.« Dies ist weniger eine banale Erkenntnis, sondern vielmehr ein zentraler Schlüssel für das Verständnis der digitalen Lebenswelten der 14- bis 24-Jährigen.

Die 14- bis 24-Jährigen kennen keine Welt ohne Internet, sie sind selbstverständlich online vernetzt. Das bedeutet aber nicht, dass sie automatisch als kompetente »Digital Natives« durch das Netz navigieren. Über derartige Zuschreibungen sind sie überrascht – 47 Prozent haben den Begriff zudem noch nie gehört – und teilweise sogar verärgert: »Ich bin nicht das Internet.« Jugendliche sind heute mit Blick auf Online-Innovationen weniger euphorisch, vielmehr realisieren sie schlicht, dass sie gar keine andere Option haben, als sich mit den Anforderungen der digitalen Gesellschaft zu arrangieren.

Die Omnipräsenz des Internets erzeugt einerseits ein wohliges Gefühl von Routine und Zugehörigkeit, aber durchaus auch einen Aufforderungscharakter, insbesondere, weil permanent auf etwas reagiert werden muss:

»Das [Internet] ist überall, ich stehe morgens auf, schreibe dann schon den ganzen Leuten, die mir geschrieben haben. Dann mache ich mich fertig. Dann höre ich Musik über Spotify. Dann fahre ich zur Arbeit, gucke meistens irgendwie eine Netflix-Serie. Ich gehe zur Arbeit, muss [irgendetwas] machen, auch über das Internet. Also, das ist ja eigentlich die ganze Zeit da. Während ich schlafe, kriege ich auch Nachrichten, aber die lese ich dann nicht, ich schlafe« (weiblich, 23 Jahre).

Den 14- bis 24-Jährigen ist es wichtig, zu betonen, dass die Internetnutzung für sie in vielen Zusammenhängen keine freie Entscheidung ist. Über die Hälfte der Befragten (53%) stimmt zu, dass sie ohne Internet z.B. nicht mitbekommen würden, was in der Schule oder im Studium passiert. Digitale Teilhabe ist soziale Teilhabe und umgekehrt.

»Aber in der heutigen Welt ist man quasi schon so auf das Internet angewiesen, und auch unsere Schulen, die setzen das so richtig voraus, dass man den Umgang damit kennt und dass jeder eine E-Mail-Adresse hat. [...]Wenn man das eben nicht hat, ist man da aufgeschmissen. Des wegen muss man sich damit wohl abfinden« (männlich, 17 Jahre).

Ein Thema taucht in den Äußerungen der Befragten immer wieder auf: Die Sorge, internetsüchtig zu sein oder zu werden. 30 Prozent der Befragten attestieren sich in der Selbstwahrnehmung ein problematisches Verhältnis zum Internet und sind unsicher, ob es sich beim eigenen Nutzungsverhalten um ein gesundes Maß handelt oder dieses bereits über schritten ist.

»Ich habe manchmal das Gefühl, dass ich süchtig bin. Ich habe das Gefühl, so oft es möglich ist, gucke ich auf mein  andy. Egal, was ist oder nicht ist, ich muss auf dieses scheiß Handy gucken. Und das ist echt schrecklich« (weiblich, 22 Jahre).

 

Messaging statt Networking

Soziale Medien sind für die Kommunikation bei den 14- bis 24-Jährigen unverzichtbar. 99 Prozent nutzen den Instant-Messaging-Dienst WhatsApp. Das Angebot verzeichnet in dieser Altersgruppe damit einen Nutzerzuwachs von 38 Prozent innerhalb von vier Jahren. Fast ebenso wichtig im Alltag der Jugendlichen ist das Videoportal YouTube (96 %). Mit dem Bedeutungszuwachs des Phänomens der Influencer wurde diese Plattform in der Altersgruppe deutlich wichtiger (Zuwachs von 15 Prozentpunkten seit 2014).

Angebote, die einen stärkeren Netzwerk-Charakter haben, wie beispielsweise Instagram, Facebook oder Snapchat, fallen dahinter vergleichsweise deutlich zurück. Vor allem Facebook hat in dieser Alterskohorte deutlich an Bedeutung verloren. Das liegt vor allem daran, dass das Kommunizieren in leichter kontrollierbaren Communities (one to one statt one to public) zunehmend bevorzugt wird. Die große Bühne überlässt man mittlerweile lieber (semi-)professionellen Bloggern und Influencern.

Viele Jugendliche sehen sich in den sozialen Medien eher als »passive Nutzer«. Lesen, was andere posten, die Bilder oder Videos von anderen hochladen und anschauen – das ist das, was der Großteil der 14- bis 24-Jährigen neben privater Kommunikation mit Freunden vorrangig macht.

» [...] also, ich bin häufig ein stiller Nutzer, und wenn, dann mache ich eigentlich einen Kommentar irgendwie bei Facebook, aber zum Beispiel Instagram [...] habe ich ein paar Leute abonniert, also, die ich kenne, zum Beispiel Reise blogger oder so, aber da jetzt wirklich mit denen in Kontakt treten, tue ich jetzt gar nicht. Was soll ich da auch schreiben? Toller Ort, da will ich auch mal unbedingt hin? Das interessiert die auch nicht. Nein, meistens irgendwie still, man nimmt etwas zur Kenntnis« (männlich, 19 Jahre).

Sowohl die qualitative als auch die quantitative Befragung haben gezeigt, dass das Internet und insbesondere die sozialen Medien nicht als Ort der freien Meinungsäußerung erlebt werden. Zwei Drittel der 14- bis 24-Jährigen nehmen das Internet als Raum wahr, in dem diejenigen, die sich äußern, damit rechnen müssen, belei digt oder beschimpft zu werden. Die wahrgenommene »Beleidigungs kultur« ist zudem ein Grund, auf öffentliche Äußerungen im Internet zu verzichten: Der Aussage »Sich im Internet öffentlich äußern, kommt für mich nicht in Frage, weil ich keine Lust habe, beleidigt zu werden«, stimmen 38 Prozent voll und ganz oder eher zu.

»Internet-Diskussionen finde ich immer schwierig. Da habe ich auch noch nicht mitgemacht, und man sieht es ja an den Kommentaren, dass die Leute da über irgendein politisches Thema diskutieren, aber meistens wird es dann sehr beleidigend und persönlich, weil die Leute ja sagen können, was sie wollen« (weiblich, 17 Jahre).

 

Influencer haben begrenzten Einfluss

Für die werbetreibende Industrie sind Influencer mittlerweile zu einem wichtigen Thema geworden. Aber wie relevant sind sie wirklich im Alltag der unter 25-Jährigen? Das Meinungsbild ist ambivalent: So stimmen 55 Prozent voll und ganz oder eher zu, dass Influencer nerven, weil es dabei nur um Werbung für Produkte geht. 47 Prozent haben aber auch das Gefühl, gute und hilfreiche Anregungen zu bekommen, und rund der Hälfte der Befragten gefällt es, online am Leben der Influencer teilhaben zu können.

Es zeigen sich allerdings recht deutliche Unterschiede in Bezug auf das formale Bildungsniveau. Unter den Befragten mit formal hoher Bildung sind doppelt so viele aufgrund der Werbung von Influencern genervt wie unter denen mit formal niedrigem Bildungsniveau (66 % vs. 32%). Die niedrig gebildeten Jugendlichen und jungen Erwachsenen stimmen deutlich häufiger zu, gute und hilfreiche Anregungen zu bekommen (64 % im Vergleich zu 37% bei den hoch Gebildeten). Auch von der Möglichkeit, online am Leben der Influencer teilhaben zu können, zeigen sie sich insgesamt begeisterter (66 % im Vergleich zu 41 % bei den formal hoch gebildeten Befragten).

»Klar, man kriegt auch viel vorgelebt durch Social Media, aber ich finde, manchmal wirken diese Influencer für mich auch wie gekauft [...]. Aber es gibt auch welche, die zuver lässiger sind. Aber ich finde, es ist immer sehr viel Push und man weiß immer nicht, wie viel Wahrheit dahinter steckt, nutzt es aber irgendwie trotzdem« (weiblich, 21 Jahre).

»Also, ich finde es gut, dass es jetzt diese neue Einstellung gibt, dass alle, ich sage jetzt mal, Blogger Influencer auf jeden Fall kennzeichnen müssen, wenn ihre Posts bezahlt worden sind, da man da jetzt auch besser sehen kann, okay, dieses Foto hast du nicht gepostet, weil du es posten wolltest, sondern weil du es posten musstest« (weiblich, 20 Jahre).

Abb. 1 Einstellungen zu Influencern

Abb. 2 DIVSI Internet-Milieus

»Ich finde es immer sehr spannend, wenn es jemanden gibt, der von seiner Erfahrung erzählt und auch wirklich das preisgibt, was er selber gemacht hat. Daran kann man auch erkennen, dass es wahrheitlich ist. Da gibt es zum Beispiel verschiedene Fitness-YouTuber, die sind halt auch 20, 30 Jahre in dem Sport dabei und interessieren sich für die Ernährung und beschäftigen sich auch damit. Beispielsweise gibt es einen, der 20 Kilo abgenommen und zugenommen hat und das alles kontrolliert. Das spricht einen an. Daran erkennt man, dass man das selber schaffen kann« (männlich, 22 Jahre).

 

Gestiegene Bedeutung von Risiken

14- bis 24-Jährige sehen primär Chancen durch digitale Innovationen. Dennoch wissen sie um die Risiken und sehen große Herausforderungen. Diese drehen sich insbesondere um drei Gefahrenkomplexe:

Identitätsgefährdung, d.h. der Angriff auf die persönliche Unversehrtheit durch Beleidigung, Mobbing oder das Veröffentlichen intimer Informationen. Es geht ihnen dabei insbesondere um die Verknüpfung persönlicher und personenbezogener Daten mit konkreten Einstellungen und Aktivitäten. Sie haben Angst um ihre Reputation und damit um ihre künftigen beruflichen und sozialen Chancen.

Unterscheidung von wahr und unwahr im Internet. Das Thema »Fake« ist mitten ins Bewusstsein gerückt und bringt das grundsätzliche Vertrauen in das Medium stark ins Wanken, auch wenn man im Alltag meint oder hofft, konkret die richtige Information ausgewählt zu haben.

Unsicherheit, ob und wovon man eigentlich betroffen ist. Auch wenn die Funktionsweise von Cookies vage bekannt ist oder man theoretisch schon mal gehört hat, dass Online-Aktivitäten nachverfolgbar sind – was genau andere über einen wissen können, ist unklar und schafft diffuses Unbehagen.

Dass in Zukunft vieles nur noch über das Internet erledigt werden kann, macht 41 Prozent der Jugendlichen Angst, 2014 waren dies noch 21 Prozent. Ein Grund hierfür liegt weniger in mangelndem Zutrauen, sich nicht die entsprechenden Kompetenzen aneignen zu können oder sich den Innovationen nicht gewachsen zu sehen. Vielmehr sehen sie sich in einem Dilemma: Sie sind von einer Infrastruktur abhängig, die sie gleichzeitig als Black Box erleben. Sie tappen im Dunkeln in Bezug auf das, worauf sie sich verlassen können und was sinnvolle Maßnahmen gegen Gefahren sind.

 

Digitale Lebenswelten

Die verschiedenen Zugangsweisen zum Internet und Kommunikationskulturen lassen sich verdichtet in Form von Internet-Milieus beschreiben, deren Vertreter sich entlang ihren Einstellungen, Wertvorstellungen und Verhaltensweisen mit Blick auf das Internet unterscheiden. Die Grafik (Abb. 2) gibt einen Überblick über die im Rahmen der vorliegenden Studie erarbeiteten Landschaft der »DIVSI Internet-Milieus U25« in Deutschland.

Souveräne sind die kosmopolitische digitale Avantgarde mit ausgeprägter individualistischer Grundhaltung. Sie sind überzeugt von digitalen Innovationen, aber kritischer als noch vor einigen Jahren. Sie nehmen wahr, dass sich auf den ersten Blick gute Erfindungen anders entwickeln als gedacht (z. B. wenn Couchsurfer zu professionellen Vermietern werden), und fragen daher immer häufiger: Wofür brauche ich das? Macht es mein Leben besser? Sich vom Internet abhängig zu machen, gilt für sie als uncool.

»Es ist auch manchmal anstrengend [...], dass das Content Marketing total zugenommen hat, und dass man nach jedem Besuch [...] auf Artikel von Unternehmen stößt, die nur schreiben, um Leute für ihre Seite zu bekommen, und man super oberflächliche Artikel findet, die eigentlich immer nur das Gleiche sagen« (weiblich, 24 Jahre).

Enthusiasten sind begeisterte Online-Optimisten und unbeschwerte Netzwerker. Für sie ist ein Leben ohne Internet nicht nur unvorstellbar, es macht ihnen regelrecht Angst, da sie sich nicht vorstellen können, wie der Alltag dann überhaupt organisiert werden kann. Sie zeigen sich daher dezidiert unberührt von Sicherheitsfragen und sind optimistisch, dass sich alles regeln lässt. Enthusiasten lassen sich im Vergleich der Internet-Milieus am stärksten von Influencern begeistern.

»Oder Leuten, die reisen, folge ich unter anderem. Weil ich finde, es entspannt, und es ist auch interessant zu sehen, wie die reisen, die ganzen Erfahrungen beschreiben. Die machen auch echt coole Bilder und haben auch das Geld, echt coole Sachen zu machen. [...] kann man sich inspirieren lassen« (weiblich, 17 Jahre).

Pragmatische sind leistungsorientierte und zielstrebige Internetprofis, die das Netz vor allem als Instrument zur Verwirklichung der eigenen Zukunftschancen begreifen. Sie sehen sich zunehmend im Spagat zwischen Offenheit für neue Angebote und Sorge um ihre persönliche Unversehrtheit in der digitalen Öffentlichkeit. Sie ziehen sich online eher in persönliche Netzwerke zurück, posten weniger und selektiver und meiden die große Bühne. Aus ihrer Sicht ist das Risiko groß, dass Reputation und Image leiden, wenn etwas in die falsche Richtung läuft. Die Pragmatischen zählen zwar zu den aktivsten Instagram-Nutzern, hier beobachten sie aber vor allem, was andere machen. Sie holen sich Ideen und Anregungen und folgen dem einen oder anderen Stern am Influencer-Himmel.

»Man kann sich ja bei YouTube nicht richtig unterhalten. Wenn du dir die Qualität der Kommentare anguckst, dann muss man einfach weinen, weil, wenn du eine Meinung äußerst, also, ich habe sie noch nie geäußert oder sehr, sehr selten, ich glaube, ich hatte vor drei Jahren mal etwas geschrieben, dann wird man direkt beleidigt« (männlich, 23 Jahre).

Unbekümmerte suchen im Netz hauptsächlich eins: Unterhaltung. YouTube, Netflix, soziale Netzwerke – sich treiben lassen, einfach mal abschalten und das gern auch auf mehreren Kanälen gleichzeitig. Sie sind aber gleichzeitig auch die »gebrannten Kinder« unter den Internet-Milieus. Kein anderes Internet-Milieu ist stärker von tatsächlichen Negativ-Erfahrungen betroffen (z. B. Beleidigungen, Betrug durch Fake-Profile, gehackte Profile).

»Also, eine Freundin von mir, sie möchte nur wegen Instagram richtig dünn werden, isst nicht mehr viel, sie isst auch gar keine Süßigkeiten mehr. Seit einem Jahr oder zwei Jahren isst sie so gut wie fast gar keinen Zucker mehr, außer vielleicht ein oder zwei Mal im Monat oder so. Sie hat sich auch richtig verändert dadurch, wegen dem Hype halt; dass man dünn sein muss und diese Taille und fetten Arsch und so was halt« (weiblich, 15 Jahre).

Skeptiker sind vorsichtig-selektive Internetnutzer, die die zunehmende Digitalisierung eher problematisch sehen, sich deren Vorteile im Alltag aber durchaus zunutze machen. Trotz guter Internetkompetenz fühlen sie sich teilweise ohnmächtig in der digitalen Welt und delegieren die Verantwortung zum Schutz der Privatsphäre an Institutionen.

»Ich habe sehr großen Respekt vor dem Internet und ich versuche, mein Handy auch so uninteressant wie möglich zu halten. Weil genau so was [gehackt werden] halt passieren kann« (weiblich, 15 Jahre).

Verantwortungsbedachte sind sicherheitsorientierte Internetnutzer mit einer bodenständig-traditionellen Wertehaltung. Sie haben eine technologieskeptische Grundhaltung und eine entsprechend erhöhte Gefahrensensibilität. »Also, ich folge niemandem, und ich weiß jetzt auch nicht irgendwie, also, ich glaube, meine Freunde nutzen schon irgendwie so Instagram und Snapchat, aber dadurch, dass ich das nicht habe, weiß ich einfach nicht, wie aktiv die da sind, weil ich mir dann ihre Profile auch nicht angucke« (weiblich, 22 Jahre).

 

Fazit

Die meisten Jugendlichen können sich ein Leben ohne Internet nicht mehr vorstellen, deshalb wünschen sie sich, dass es funktioniert und ihrem Sinn von Gerechtigkeit und Fairness entspricht. Aus diesem Grund bereitet ihnen eine mögliche Abhängigkeit vom Internet aktuell Sorge. Das Internet ist praktisch, wenn alles fair zugeht, aber katastrophal, wenn etwas schiefläuft. Diese Vorstellung erzeugt Unbehagen, weil sich nicht abschätzen lässt, wie mit Daten und Informationen in ein paar Jahren umgegangen werden könnte.

Jugendliche wissen und wollen, dass die Digitalisierung weiter vorangetrieben wird, und fordern deshalb eine verlässliche Vorbereitung auf die digitale Zukunft ein. Sie formulieren klare Erwartungen und machen deutlich, dass sie das Internet nicht nur nutzen, sondern verstehen wollen.

1 https://www.divsi.de/publikationen/studien/divsi-u25-studie-euphorie-war-gestern/

 

Alle Linkangaben beziehen sich auf das Erscheinungsdatum der jeweiligen Druckausgabe und werden nicht aktualisiert.

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Veröffentlichungsdatum

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Dr. Silke Borgstedt
ist Direktorin für Markt- und Sozialforschung am SINUSInstitut. Seit mehr als zehn Jahren ist sie als Projektleiterin für empirische Studien im Auftrag von Unternehmen und öffentlichen Institutionen tätig. Sie forscht und berät zu den Themen Alltagsästhetik und Konsum, Familien soziologie, Jugend- und Trendforschung, digitale Gesellschaft und Migration.

Kontakt:
SINUS Markt- und Sozialforschung
Gaisbergstraße 6
69115 Heidelberg
Silke.Borgstedt(at)sinus-institut.de
www.sinus-institut.de

 

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