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Forschungsergebnisse

Verhütung in Sozialen Medien - eine kommunikationswissenschaftliche Analyse

Schriftzug Verhütung in Sozialen Medien auf rotem Hintergrund
Verhütungsinformationen sind auf YouTube, Instagram und TikTok präsent. YouTube-Videos stammen am häufigsten von Profis und haben die vergleichsweise beste Qualität, wobei auch hier Quellen und weiterführende Informationen oft fehlen.
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Verhütungsinformationen sind auf YouTube, Instagram und TikTok präsent. YouTube-Videos stammen am häufigsten von Profis und haben die vergleichsweise beste Qualität, wobei auch hier Quellen und weiterführende Informationen oft fehlen.

Kritik an hormoneller Verhütung ist auf allen drei Plattformen vertreten, nimmt auf Instagram aber den größten Raum ein. TikTok übertrifft alle anderen Plattformen hinsichtlich der Reichweite der Verhütungsvideos und der Menge der Publikumsinteraktionen. Hier ist im Bereich der professionellen Verhütungs- und Sexualaufklärung der Kanal »doktorsex« aktuell führend und vorbildlich in seiner Kombination aus Informations- und Unterhaltswert sowie in seinem Engagement, fast täglich neue Videos zu veröffentlichen und Publikumskommentare zu beantworten. Der TikTok-Algorithmus belohnt dieses Engagement. Es wird sich zeigen, wie lange die beiden medizinischen Fachkräfte es durchhalten, den Kanal so intensiv zu pflegen.

Informationsanbietende im Bereich der sexuellen und reproduktiven Gesundheit leiden nicht nur unter dem Druck der Plattform-Algorithmen, fortlaufend neuen Content produzieren und publizieren zu müssen, damit die eigenen Beiträge breit ausgespielt werden. Sie leiden auch unter dem Problem, dass die Social-Media-Plattformen sexualbezogenen Content oft als nicht familien- und werbefreundlich einstufen und daher die Verbreitung der Inhalte einschränken (Döring 2020). Sich für eine qualitätsvolle Verhütungskommunikation auf Sozialen Medien einzusetzen, heißt also nicht nur, die entsprechende Medienkompetenz der Nutzenden zu fördern und besseren Content anzubieten, sondern auch, die Plattform-Betreiber dazu zu bewegen, ihre Nutzungsbedingungen und Algorithmen sexualaufklärungsfreundlich zu gestalten.

 

Literatur

Döring, N. (2020). »Switched On«: UNESCO-Konferenz 2020 zur sexuellen Bildung im digitalen Raum. Zeitschrift für Sexualforschung, 33(03). doi.org/10.1055/a-1213-9618

 

Quelle

Döring, N., & Lehmann, S. (2022). Verhütungsinformationen in Sozialen Medien: TikTok überholt Instagram und YouTube, FORUM Sexualaufklärung und Familienplanung: Informationsdienst der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), 1, 7–10. doi.org/10.17623/BZgA_SRH:forum_2022-1_beitrag_verhuetg_soz_medien

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